Ein Blick auf: Machi Koro mit Großstadt-Erweiterung

Machi Koro (mit Großstadt-Erweiterung)

Daten zum Spiel

Erschienen bei

Kosmos

Autor

Masao Suganuma

Spieleranzahl

2 bis 4

Altersempfehlung

ab 8 Jahren

Spieldauer

30 bis 45 Minuten

Preis

ca. 12 Euro

 


Machi Koro - Bau dir deine Stadt!

"Machi" = die Stadt; "Koro" = würfeln

 

Machi Koro ist ein Spiel des japanischen Autors Masao Suganuma und ist 2014 bei Kosmos erschienen. Die Illustrationen stammen von Noboru Hotta. Das Spiel wurde 2015 für den Kritikerpreis "Spiel des Jahres" nominiert.

 

Worum geht es?

Bei Machi Koro erbaut jeder Spieler eine eigene Stadt, bestehend aus vielen unterschiedlichen Unternehmen (Karten) die für Einkommen (Münzen) sorgen. Das erwirtschaftete (erwürfelte) Geld kann man entweder in den Ausbau der Stadt oder in den Bau von Großprojekten investieren. Je mehr Unternehmen man besitzt, desto höher und wahrscheinlicher ist der Ertrag. Ziel ist es alle Großprojekte zu realisieren. Wem dies als Erster gelingt gewinnt das Spiel.

Spielablauf

Zu Beginn der Partie hat jeder Spieler bereits zwei Unternehmen in seiner Stadt, eine Bäckerei und ein Weizenfeld. Auf den Karten ist jeweils oben die Zahl abgebildet die gewürfelt werden muss, damit der Effekt der Karte ausgelöst wird. So bekommt der Spieler beispielsweise immer 1 Münze für jede Bäckerei wenn er eine 2 oder 3 würfelt. Für jedes Weizenfeld bekommt der Spieler 1 Münze wenn er eine 1 würfelt.

 

Hat man im Laufe des Spiels mehrere gleiche Unternehmen gebaut, bekommt man dementsprechend auch mehr Geld. Besitzt man also zum Beispiel drei Weizenfelder und würfelt eine 1, erhält man 3 Münzen.

Der Ablauf einer Runde ist simpel: Man würfelt und aktiviert dadurch entsprechend der Augenzahl bestimmte Karten. In erster Linie erhält man so Münzen aus der Bank oder von den Mitspielern. Gegebenenfalls muss man aber auch Geld an die Konkurenz zahlen. Anschließend kann man entweder ein weiteres Unternehmen aus der Auslage kaufen ODER ein Großprojekt bauen.

 

Es gibt unterschiedliche Arten von Unternehmen. Es gibt beispielsweise Karten die auch den anderen Spielern Einkommen bringen, selbst wenn diese gar nicht am Zug sind. Durch Geschäfte wie der "Sushi-Bar" oder dem "Café" kann man dagegen von seinen Mitspielern Geld kassieren.

 

Insgesamt gibt es vier verschiedene Arten von Unternehmen:

Die grünen Karten

Diese Unternehmen bringen nur dann Einkommen, wenn der Spieler an der Reihe in seinem Zug selbst die Würfelzahl würfelt.

Die blauen Karten

Diese Unternehmen bringen Einkommen, egal welcher Spieler die Würfelzahl gewürfelt hat. Das kann der Spieler sein, der es gebaut hat oder ein anderer Spieler.

Die roten Karten

Diese Unternehmen bringen nur dann Einkommen, wenn ein anderer Spieler in seinem Zug die Würfelzahl gewürfelt hat. Besitze ich also beispielsweise ein Café und ein anderer Spieler würfelt eine 3, bekomme ich 1 Münze von diesem Spieler. Mit Hilfe der roten Karten kann man also von seinen Mitspielern Geld kassieren und diese damit ärgern.

Die violetten Karten

Diese Unternehmen bringen nur dann Einkommen wenn der Spieler in seinem Zug selbst die Würfelzahl würfelt. Die violetten Karten sind eine weitere Möglichkeit um an das Vermögen seiner Mitspieler zu kommen.

Ausbau der eigenen Stadt

Jeder Spieler versucht eine möglichst große Stadt mit vielen unterschiedlichen Unternehmen aufzubauen. Je mehr unterschiedliche Unternehmen man besitzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit in jeder Runde Geld zu bekommen. Man kann natürlich auch versuchen sich auf bestimmte Karten zu konzentrieren und diese stark ausbauen. Dadurch erhöht sich aber natürlich auch der Glücksfaktor, da man so noch mehr auf bestimmte Würfelergbnisse angewiesen ist.

 

Zu Beginn hat jeder Spieler übrigens nur die Möglichkeit mit einem Würfel zu würfeln. Hat man später im Spiel jedoch das Großprojekt "Bahnhof" gebaut, schaltet man die Möglichkeit frei mit 2 Würfeln zu werfen. Dies ist wichtig weil viele Unternehmen erst bei höheren Augenzahlen (7-12) aktiv werden. Diese sind in der Regel auch deutlich ertragreicher. So bekommt man bespielsweise für ein "Bergwerk" mit einer gewürfelten 9 gleich fünf Münzen, hätte man zwei Bergwerke demnach gleich 10 Münzen auf einmal.

Die Großprojekte

Ziel des Spieles ist es alle Großprojekte zu bauen. Im Grundspiel sind dies 4 Stück. Während der Bahnhof mit Kosten von 4 Münzen noch sehr günstig ist und in der Regel schon nach wenigen Zügen gebaut werden kann, dauert es im Gegensatz dazu schon deutlich länger den Funkturm für 22 Münzen zu realisieren. Dazu kommen noch ein Freizeitpark (16 Münzen) und Einkaufszentrum (10 Münzen).

Mit der "Großstadt-Erweiterung" kommen noch zusätzlich neue Großprojekte hinzu, darunter ein Flughafen der sogar stolze 30 Münzen kostet.

 

In welcher Reihenfolge man diese Großprojekte baut bleibt jedem selbst überlassen. Mit dem Bau eines jeden Projektes schaltet man zudem weitere Aktionsmöglichkeiten frei. So erlaubt es der Bahnhof mit zwei statt nur einem Würfel zu würfeln und mit dem Freizeitpark darf man bei einem Pasch noch mal würfeln.

Die Großstadt-Erweiterung

Mit der Großstadterweiterung sind gleich zwei Erweiterungen in einem Paket erschienen, nämlich die "Hafen-Erweiterung" und die "Spezial-Erweiterung". Diese ändern prinzipiell am Spielablauf nichts, bieten aber eine Vielzahl an neuen Unternehmen und mehr Möglichkeiten. Zudem gibt es neue Großprojekte, durch die das Spiel auch länger dauert.

 

Wie bereits im Grundspiel gibt es auch hier Karten die aufeinander aufbauen. So gibt es zum Beispiel einen Blumenladen, der erst Münzen einbringt wenn man auch Blumenfelder besitzt. Zudem gibt es Karten deren Ertrag abhängig ist von der Anzahl bereits gebauter Großprojekte. Ebenso ist es nun möglich Unternehmen in den Urlaub zu schicken und deren Produkution damit vorrübergehend zu stoppen.

Neu ist auch das Kreditinsitut, dessen Bau nichts kostet und sofort 5 Münzen einbringt. Nachteil: Man muss jedes Mal 2 Münzen an die Bank zahlen muss wenn man eine 5 oder 6 würfelt, Zinsen sozusagen.

 

Für mich gehört die Großstadt-Erweiterung auf jeden Fall zum Grundspiel dazu. Ich würde es nie wieder ohne spielen wollen. Die Erweiterung enthält 140 Karten und damit mehr als das Grundspiel selbst. In meinen Augen ist das Spiel erst mit Hinzunahme der Erweiterung komplett. Und da der Preis für Grundspiel und Erweiterung jeweils bei nur etwa 10 bis 12 Euro liegt lohnt sich das auf jeden Fall.

Meine Meinung zum Spiel

Machi Koro ist ein wirklich tolles Würfel-Stadtbau-Spiel. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass für mich die Großstadt-Erweiterung auf jeden Fall dazugehört. Ohne Erweiterung wirkt das Spiel irgendwie nicht komplett. Zumindest wenn man es mal mit der Erweiterung gespielt hat, möchte man es nicht mehr ohne auf den Tisch packen.

 

Das Grundspiel alleine ist sicherlich auch schon ein gutes Spiel und hat uns auch immer Spass gemacht. Allerdings nimmt es erst mit 3 oder 4 Spielern so richtig Fahrt auf.

 

Eine große Stärke ist die Interaktion bei Machi Koro. Es gibt absolut keine Downtime. Man muss immer aufpassen was die Gegner würfeln und seine eigene Stadt im Blick haben um kein Einkommen zu verpassen.

Da Machi Koro eigentlich ausschließlich durch Würfeln gesteuert wird, sollte man sich natürlich bewusst sein, dass der Glücksfaktor eine erhebliche Rolle spielt. Da kann es dann natürlich auch schon mal Phasen geben in denen man eine richtige Pechsträhne hat. "Mal haste Glück, mal haste Pech". Richtig frustrierend ist es eigentlich dennoch nie weil man fast immer was machen kann.

 

Auch optisch finde ich Machi Koro sehr ansprechend. Die Illustrationen sind sehr liebevoll gemacht und sind einfach hübsch anzuschaun. Ich mag diesen "japanischen Stil".

Im Großen und Ganzen ist alles sehr einfach und übersichtlich gestaltet und lädt zum spielen ein. Das Spiel ist in wenigen Minuten erklärt und sofort für jeden zugänglich.

 

Ich kann Machi Koro jeden empfehlen der Würfel- und Aufbauspiele mag. Aber auch Fans von Kartenspielen sollten hier durchaus mal einen Blick drauf werfen, denn es ist irgendwie auch eine Art Deckbau-Spiel.

 

Machi Koro würde ich als Familienspiel einordnen und spricht daher eine große Bandbreite an Spielern an. Wir konnten damit auch schon den ein oder anderen Gelegenheitsspieler und die Schwiegermutter begeistern. Aber auch wir als Vielspieler haben eigentlich immer unsere Freude daran.

 

Im Spiel zu Zweit hat Machi Koro allerdings durchaus einige Schwächen, ist aber immer noch gut und geht auch realtiv flott. Aber zu Dritt oder Viert entfaltet es sich erst richtig und macht am meisten Spass. Ich würde es als Zweispieler-Spiel daher nur bedingt empfehlen.

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