Ersteindruck: Maori (2009)

Land in Sicht!

Vor zwei Tagen kam mal wieder Post in Form eines Spielepakets bei uns an. Natürlich haben wir die Schachtel gleich ausgepackt, ausgepöppelt und losgelegt! Nach den ersten Partien hier ein kleiner Eindruck:

 

MAORI, endloses Meer. Doch warte, da!!! Land in Sicht! Siehe, eine Insel. Ein Eiland mit üppigen Palmenwuchs. Diese Insel müssen wir uns holen. Aber ist es nicht besser, diese dort hinten zu erschließen? Ach, lass uns ein paar Muscheln mit den Einheimischen tauschen, die bringen uns schneller zu den gewünschten Plätzen.

 

In MAORI versuchen die Spieler, Ihre eigene Inselwelt zu entdecken. Dazu sammelt jeder Spieler ganze Inseln, Palmen und Hütten auf seinem eigenen Spielplan. Und es gibt noch mehr: Boote erhöhen die Geschwindigkeit und Muscheln verschaffen zusätzliche Möglichkeiten in diesem einfachen und trickreichen Spiel.

Maori ist ein Spiel von Autor Günter Burkhardt mit Illustrationen von Michael Menzel und Harald Lieske. Es ist bereits 2009 bei "Hans im Glück" erschienen. Das Spiel ist für 2 bis 5 Personen mit einer Altersempfehlung ab 8 Jahren und einer Dauer von 30-45 Minuten.

Ein Tableau, ein paar Plättchen und ein paar Muscheln - mehr braucht es nicht für dieses schöne, einfache, schnellerklärte und ebenso flott gespielte Plättchenlege-Spiel.

 

In Maori entdeckt jeder Spieler nach und nach Inselteile und baut daraus eine schöne, punktebringende Insel-Landschaft auf seinem Tableau. Das Spielprinzip ist sehr simpel: In der Tischmitte werden zufällig 4 x 4 Plättchen ausgelegt und an ein Plättchen davon das braune Entdecker-Schiff auf eine Startposition gestellt. Die restllichen Plättchen (insgesamt gibt es 97 davon) werden als verdeckter Nachziehstapel daneben gelegt. Dann erhält jeder Spiel zum Start noch 5 Muscheln aus dem Vorrat.

Wer an der Reihe ist bewegt das Entdeckerschiff um genau ein Feld im Uhrzeigersinn weiter. Gegen Abgabe von Muscheln kann man das Schiff auch weiter bewegen, pro Muschel ein Feld.

Nun kann der Spieler aus der Reihe bei der das Schiff steht ein Plättchen nehmen. Das erste Plättchen, also das neben dem das Schiff steht, ist kostenlos. Jedes weitere Plättchen würde wiederrum eine Muschel kosten, also maximal 3 Muscheln wenn man das letzte Plättchen der Reihe möchte.

Hat sich der Spieler für ein Plättchen entschieden kann er es auf sein Tableau oder in seinen Speicher legen. Alternativ kann er aber auch ein bereits gelegtes Plättchen von seinem Tableau entfernen oder einfach passen.

So wird reihum im Uhrzeigersinn gespielt bis ein Spieler sein Tableau komplett zugebaut hat und damit das Spielende einleitet. Dabei sind einige Lege-Regeln zu beachten. So dürfen Plättchen mit Palmen nur so gelegt werden, dass diese zum Spieler zeigen, also nicht quer oder auf den Kopf stehen. Legt man ein Plättchen auf dem Muscheln abgebildet sind, bekommt man so viele Muscheln aus dem Vorrat wie darauf zu sehen sind.

 

Schlusswertung

Am Ende wird natürlich abgerechnet. Unfertige Inseln die nicht komplett abgeschlossen sind muss man vom Tableau entfernen und bringen Minuspunkte. Für alle anderen Inseln bekommt man Punkte:

1 Punkt für jede Palme auf einer Insel. Auf einer Insel mit Hütte bekommt man 2 Punkte pro Palme. Für einen geschlossenen Blumenkranz (besteht aus zwei Teilen, sind aber selten) bekommt man 10 Punkte. Auf einigen Plättchen sind Boote abgebildet, wer davon am Ende die Mehrheit besitzt bekommt so viele Punkte wie man Boote hat. Auch bekommt der Spieler mit den meisten Muscheln am Ende so viele Punkte wie er Muscheln hat.

 

So könnte das am Ende einer Partie aussehen:

Alternative Varianten

Ich bin hier jetzt nur auf die Grundvariante des Spieles eingegangen. Im Regelheft findet sich auch noch eine Fortgeschrittenen- und Profivariante (dabei kommen noch die auf dem ersten Bild erkennbaren Schiffe in Spielerfarbe zum Einsatz). Ebenso gibt es auf der Rückseite der Tableaus noch eine alternative Variante die man bebauen kann.

 

Ersteindruck

Das Spiel ist ja nun doch schon ein paar Jahre alt und ist auch schon "Out of Print", also nicht mehr im Handel erhältlich. Dem Internet sei Dank konnte ich für kleines Geld dennoch noch ein originalverpacktes Exemplar ergattern. Ich mag in erster Linie zwar gerne komplexere Spiele wie aktuell Scythe, Ein Fest für Odin oder Great Western Trail aber ab und zu darf es auch gerne mal etwas einfaches sein. Plättchenlege-Spiele wie Carcassonne, Cacao oder Cottage Garden mag ich dabei generell sehr gerne. Diese Spiele sind meist leicht verständlich und schnell gespielt. So auch Maori! Die Regeln sind in wenigen Augenblicken erklärt und es kann sofort losgehen.

 

Maori ist vielleicht am ehesten mit Spielen wie Carcassonne vergleichbar und hat natürlich keinen besonderen Tiefgang. Es ist kein abendfüllendes Spiel, sondern eher was für zwischendurch oder als Auftakt oder Absacker eines Spieleabends. Ich mag solche Spiele wie gesagt aber durchaus auch sehr gerne.

 

Optisch gefällt mir Maori ganz gut, es ist nichts atemberaubendes aber mir gefällt die Grafik. Am Spielmaterial ist "Hans im Glück"-typisch nichts auszusetzen. Die Plättchen und Tableaus sind sehr robust, die Holzteile wie immer top! Auch das Coverartwork der Schachtel gefällt mir richtig gut.

 

Spielerisch ist es wie gesagt eine Mischung aus Carcassonne und vom Mechanismus hat es irgendwie sogar etwas vom aktuellen Cottage Garden (das Schiff zieht im Uhrzeigersinn um die 4x4 Auslage und der Spieler an der Reihe darf sich aus dieser Reihe dann ein Plättchen nehmen).

Mehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu sagen. Ein simples Spiel für Jung und Alt. Kein strategisches Schwergewicht aber dennoch hin und wieder mit kniffeligen und taktischen Entscheidungen. Ich denke, es wird bei uns durchaus öfter auf den Tisch kommen, gerade in Spielrunden ohne Vielspieler!

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